Im Oktober 1988 wurde die Gründung des eFeF-Verlag verkündet. Es war der erste explizit feministische Verlag, der vorwiegend Texte und Sachbücher aus der Schweiz veröffentlichte. Mit der Neuauflage von Iris von Rotens epochalem Werk «Frauen im Laufgitter» von 1958 gelang dem Verlag 1991, die Auseinandersetzung mit der scharfsinnigen Analyse der zu ihrer … weiterlesen
Autor: moira
Als 1981 der Gleichstellungsartikel in der Verfassung verankert wurde, galt noch immer: Eine Ehefrau war nicht vertragsberechtigt, durfte kein eigenes Konto eröffnen oder ohne die Einwilligung ihres Mannes keiner Erwerbsarbeit nachgehen. Ihr in die Ehe eingebrachtes Vermögen wurde der Verfügungsgewalt ihres Mannes unterstellt, nach einer Scheidung erhielt sie einen Drittel und er … weiterlesen
Für die Institutionalisierung feministischer Forderungen waren Gleichstellungsstellen eine zentrale Triebkraft. Sie leisteten wichtige Arbeit zur Beseitigung direkter oder indirekter Diskriminierung von Frauen. Die erste Gleichstellungsstelle der Schweiz entstand 1979 im neu geschaffenen Kanton Jura mit dem Ziel, die Stellung der Bürgerinnen des Kantons Jura zu verbessern und bestehende Diskriminierungen zu … weiterlesen
Care-Arbeit bedeutet so viel wie Sorge- und Versorgungsarbeit. Care-Arbeit findet als unbezahlte Arbeit (v.a. Haus- und Familienarbeit) sowie als bezahlte, allerdings meist schlecht bezahlte, Betreuungs-, Pflege- und Reinigungsarbeit statt. Beide Formen der Care-Arbeit werden hauptsächlich von Frauen geleistet. Am Frauen*streik 2019 war «Care» ein zentrales Schlagwort. Die Corona-Krise rückte den … weiterlesen
Seit den 1970er-Jahren entstanden Betriebe auf kollektiver Basis wie beispielsweise die Genossenschaftsbeiz «Kreuz» in Solothurn, die Brasserie Lorraine in Bern oder das Restaurant Schwarzer Engel in St. Gallen. Hierarchiestufen und Lohndifferenzen waren gering oder inexistent. In der 1973 gegründeten Genossenschaft «Kreuz», dem ersten selbstverwalteten Restaurant in der Schweiz, versuchten die … weiterlesen
Die Lausanner Rapperin La Gale veröffentlichte 2012 ihr gleichnamiges Debütalbum. Karin Guignard, aka La Gale, ist in der DIY-Punkszene in Lausanne gross geworden. Ihre Texte sind radikal gesellschaftskritisch: sie rappt gegen Sexismus, Kapitalismus und Grenzregime und macht auf blinde Flecken des Feminismus aufmerksam. In einem Interview in der Wochenzeitung WoZ von … weiterlesen
Ab den 2000er-Jahren forderte die postkoloniale und etwas später die dekoloniale Kritik auch in der Schweiz akademische wie landläufige Selbstverständlichkeiten heraus: Forschungen zeigten, dass die Schweizer Geschichte und Gegenwart entgegen der bislang tradierten Erzählung mit der Sklaverei und dem Kolonialismus direkt verstrickt war und dass die Gewalt des Kolonialismus auch … weiterlesen
Lange Zeit galten Frauen in der Geschichtswissenschaft nicht als Akteurinnen. Ihre Lebensrealitäten und Handlungen wurden von der männlich dominierten «Historikerzunft» ignoriert. Ab den 1970er-Jahren bildeten sich, inspiriert von ähnlichen feministischen Vorstössen in Deutschland, Frankreich und den USA, an verschiedenen Schweizer Universitäten Gruppen von Studentinnen und Assistentinnen, die sich in freien, selbstorganisierten … weiterlesen
Ab Mitte der 1980er-Jahre erfuhr die Debatte um die Kategorie «Geschlecht» neue Impulse. Im Zentrum stand wie bei Simone de Beauvoir die Beschaffenheit des sozialen Geschlechts, das in der feministischen Theoriebildung seit Mitte der 1970er-Jahre als «gender» analytisch vom biologischen Geschlecht («sex») getrennt wurde. Aufbauend auf dieser Prämisse hatte die … weiterlesen
«Eine Frau, ein Wort, …»
Mit Beginn der 1980er-Jahre kam auch im deutschsprachigen Raum die Linguistik respektive die Sprache an Sich in den Fokus feministischer Debatten. Deutsche Linguistinnen wie Luise F. Pusch und Senta Trömel-Plötz inspirierten Frauenkollektive in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur feministischen Sprachanalyse und -kritik. In der … weiterlesen